El Viejo und... | Lorenz-Seminare

das Gesetz der Straße. Es ist schon eine geraume Weile her, da hatte ich das Vergnügen, mich mit Nina Carolas ebenso Schauspielerin wie Trainerkollegin in unserem Team über “Gott und die Welt“ zu unterhalten.

Was berührt uns und was bewegt uns? Wie funktioniert eigentlich Kommunikation zwischen doch so verschiedenen Menschen? Wie können wir uns verstehen, wenn doch jeder seine eigene Welt im Kopf hat? Was hat Wert, was nicht? 

Wir nutzten einen langen Spaziergang durchs nächtliche München für diesen Gedankenaustausch. Das Isartor wurde Anfang und Ende dieses Walk&Talks. Praktisch mit dem ersten Augenblick, mit einem freundlichen Handschlag, noch lange vor Corona, gab ein Wort das nächste. Jede interessante Frage stieß noch spannendere an. Mit meiner Kamera, ganz oft meine Dauerbegleitung, durfte ich den einen oder anderen Augenblick auch in Bildern einfangen. In der Rosenstraße, Ecke Kaufingerstraße zog uns Musik wie magisch an.

Da stand er mit seinem Akkordeon umgeschnallt und spielte eine schöne Melodie nach der anderen. Zigeunermusik und leidenschaftlicher Tango wurde uns geboten. El Viejo „der Alte“ war in der Stadt.

Die Musik, das war zu spüren, kam von ganz innen heraus und auch seine Körpersprache, seine Mimik und besonders seine ausdrucksstarken Augen strahlten Glück, Zufriedenheit und auch eine Spur tiefdunkelblaue Melancholie aus. Ein Mensch ganz im #HigherSelf. Wie konnte das sein? Hier in der kühlen Abendluft auf der Straße, in seiner schon verschlissenen Kleidung. Um ein paar Münzen spielend. Vielleicht für die Unterkunft und etwas zu essen. Wie schaffte es “der Alte” so derart glücklich und zufrieden zu wirken?

Nach einigen Liedern, denen wir sehr gerne lauschten, machte er eine Pause und wir standen nun zu dritt zusammen und tauschten ein paar Gedanken. Dabei ging um dieses besondere Gefühl von Freiheit und darum, wirklich ganz bei sich selbst zu sein.

„Sei, wo du sein willst.“, war sein Credo. „Tu, was du wirklich tun willst. Steh zu dir selbst und teil dein Glück mit anderen. Das Gestern musst du nicht vergessen und das Morgen braucht dein Willkommen, doch leben – das kannst du nur im Hier und Jetzt. Sei glücklich über das, was du hast, nicht unglücklich über das, was dir fehlt.“ Das Gesetz der Freiheit auf Straße.

In vielen Seminaren und Coachings steht das der Umgang mit sich selbst und anderen im Mittelpunkt des Geschehens. Es geht um Kommunikation und Teamwork, Motivation und Führung, Zeit- und Selbstmanagement. Wenn wir andere für uns gewinnen wollen, dann beginnt dies stets bei uns selbst. Je klarer wir mit uns selbst sind, desto anziehender und leistungsfähiger werden wir.

Um uns leichter und freier bewegen zu können, ist es wichtig, immer einmal wieder unnützen Ballast abzuwerfen. Wer zu viel Gepäck mit sich rumschleppt, wird langsam und müde. Um einen Blick für Lösungen zu entwickeln, hilft uns die Einstellung „das Glas ist halbvoll“ deutlich mehr, als „das Glas ist halb leer“. Klingt so einfach und dennoch rutschen so viele in die letztere, problemorientierte Perspektive ab. Wer sich mit Selbstvertrauen und offenen Augen auf die Suche macht, hat gute Chancen, das zu finden, wonach er strebt. Es liegt an uns, ob das nun Lösungen sind oder Probleme.

Führungskräfte, das liegt in der Natur der Sache, sind stets ein wichtiger Bezugspunkt, eine Orientierung für ihre Mitarbeiter:innen, ihre Teams und alle, mit denen Sie in Kontakt stehen. Wie sollen Ihre/unsere Mitarbeiter und Kollegen also arbeiten: Im HigherSelf oder im LowerSelf?

Eine glaubwürdige, motivierende Führung hat auch im Zeitalter der digitalen Transformation nicht ausgedient. Sehen wir uns die steile Karriere von „Influencern“ auf den Social Media/Business Media Plattformen an. Wer könnte da die Bedeutung von Vorbildern und deren Orientierungsfunktion ernsthaft in Frage stellen? 

Im Netz findet sich eine sehr spannende Rede eines ehemaligen Admirals der US Navy, William Harry „Bill“ #McRaven. Ein klarer Appell zur konsequent positiven Einstellung, an den Teamgeist und daran, niemals aufzugeben. Eine wichtige Forderung aus seiner Rede mag ich hier noch ergänzen: „Respect everybody!“ Gute Führung und ein starker Teamgeist leben davon.

Denke frei, mach was dir wirklich liegt, sei ein Vorbild und begegne jedem mit Respekt.

Quellen und Links: 

McRaven: https://youtu.be/pxBQLFLei70 

Unser Team: https://www.lorenz-seminare.de/ueber-uns/trainer-und-berater/ 

Bilder: Karl Heinz Lorenz